Überzahl verstreichen lassen
Der Neu-Horster Patrick Scheidt (Mitte) ist vor Sebastian Dethlefs am Ball und schiebt das Spielgerät an Torhüter Patrick Welack vorbei zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung des Gastgebers ein.
Fußball-Verbandsliga: VfR Horst büßt nach 2:2 gegen Wilster im Aufstiegsrennen weiter an Boden ein
Die Woche war schwer gewesen für den Fußball-Verbandsligisten VfR Horst und das 2:2 (1:1) am Sonnabend gegen Alemannia Wilster war nicht eben dazu angetan, die Laune von Trainer Lars Lühmann nachhaltig zu bessern. „Wir können uns in den Hintern beißen, denn wir hatten Wilster im Griff“, sagte er verärgert über das Remis – und das Stimmungstief verstärkte sich, als das 1:1 von Tabellenführer FC Reher/Puls bei der Kaltenkirchener TS bekannt wurde. Zwei verlorene Punkte, die den VfR im Aufstiegskampf hätten heranbringen können.
Weitere Nackenschläge hatte es bereits vorm Anpfiff gesetzt. Torjäger Michel Gorny fehlte aus beruflichen Gründen, Jan Behrendt und Nils Niendorf fanden sich wegen Trainingsrückstands nach Verletzungen auf der Bank wieder. Auf diese musste sich auch René Schröder setzen nachdem er sich beim Aufwärmen verletzt hatte. Für ihn rückte Dennis Horn in die Anfangsformation.
Der gelernte Innenverteidiger musste aber, da das Zentrum mit Micha Dehner und Patrick Scheidt gut besetzt war, auf die rechte Außenbahn ausweichen. Auf dieser ungewohnten Position fand sich Horn im defensiven Part nicht gut zurecht. Er brachte aber den VfR mit einer Einzelleistung und dem Treffer zum 1:1 unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ins Spiel zurück, nachdem der Gastgeber dem frühen Rückstand durch Torben Heutmann in der fünften Minute lange vergeblich hinterher gerannt war.
Nach dem Seitenwechsel verwertete Scheidt nach einem Freistoß zur Horster Führung ein (52.). Wilsters Heutmann musste wegen des voran gegangenen Fouls mit Gelb-Rot vom Platz. „Danach müssen wir das dritte Tor machen“, sagte Lühmann, doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Dennis Huss traf per Sonntagsschuss (70.). Horst vergab seine Möglichkeiten, zuletzt in der Schlussminute als gleich vier Horster den durch den Wilsteraner Strafraum rollenden Ball verpassten.
Der Steinburger Vergleich war zeitweise hektisch. Der ausgewechselte Ronny Müller sah auf der Bank sitzend die Rote Karte für eine verbale Entgleisung. Lühmann war damit nicht einverstanden. „Es gab Pöbeleien von der Bank, aber er war’s nicht“, sagte er.
Autor: EN/Michael Bunk